Man kann und sollte »Bündnis 90/Die Grünen« viel vorwerfen. Zum Beispiel, dass das Erbe der ehemaligen Ex- und vormaligen Bürgerbewegung im ersten Teil des Namens völlig vergessen ist. Oder dass sie es sich allzu bequem im Gesättigten machen. Aber was sie ganz sicher nicht gemacht haben, ist, der »Ackerunke« (Acke-Runke? Acker-Unke!) Millionen von Euro zu geben, wie ich es neulich auf einem Transparent in einem Brandenburger Dorf las. Die Grünen wurden zwar nicht erwähnt, aber sie schwangen sozusagen mit. Wie oft hört man auf dem Lande herrlich gruselige Geschichten über die Grünen! Daneben stand übrigens: „…aber kein Geld für Kinder“, was ich ebenso bedauerlich finde wie die Transparentmaler. Nichtsdestotrotz fand ich im gesamten Internet keine Ackerunke, was vielleicht daran liegt, dass sie nicht im Internet lebt, sondern vermutlich auf dem Acker. Wobei auf diesen totgespritzten Äckern, die um eben jenes Dorf herum zu finden sind, bestimmt keine Unke überlebt hat. Und die Ackerunke erst recht nicht, denn sie existiert ja ohnehin nicht. Und selbst wenn wir sie uns jetzt vorstellen, wie sie fett auf dem Acker sitzt, wer hat ihr wann und wo und warum diese Millionen gegeben? Ich bitte um Aufklärung!
Machmal glaube ich, viele Leute vom Land können nicht glauben, dass die Natur bedroht sei. Das liegt vielleicht daran, dass sie Menge, Macht und Weite der Natur noch ganz anders spüren als die Städter. Und mit der Natur gröber umgehen müssen, um zurecht zu kommen.